
Massage
Klassische Massage
Die Massage dient zur mechanischen Beeinflussung von Haut, Bindegewebe und Muskulatur durch Dehnungs-, Zug- und Druckreiz. Die Wirkung der Massage erstreckt sich von der behandelten Stelle des Körpers über den gesamten Organismus und schließt auch die Psyche mit ein.
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Wirkung der Massage
• | Lokale Steigerung der Durchblutung |
• | Senkung von Blutdruck und Pulsfrequenz |
• | Entspannung der Muskulatur |
• | Lösen von Verklebungen und Narben |
• | Verbesserte Wundheilung |
• | Schmerzlinderung |
• | Einwirken auf innere Organe über Reflexbögen (z.B. Colonmassage) |
• | Psychische Entspannung |
• | Reduktion von Stresshormonen |
• | Verbesserung des Zellstoffwechsels im Gewebe |
• | Entspannung von Haut und Bindegewebe |
• | Beeinflussung des vegetativen Nervensystems |
Indikationen
• | Verspannungen |
• | Erkrankungen des Bewegungsapparates (z.B. Wirbelsäulensyndrom) |
• | Steigerung des Wohlbefindens |
• | Allgemeine Entspannung |
Kontraindikationen
• | Infektionen / Entzündungen |
• | Fieberhafte Erkrankungen |
• | Tumore (Gefahr der Metastasierung) |
• | Dekompensierte Herzinsuffizienz (wenn nicht medikamentös eingestellt) |
• | Schwangerschaft (lokal in der LWS) |
• | Hautverletzungen, Pilz, Frakturen etc (lokal) |
Stresspunktmassage (n. Jack Meagher)
Bei der Stresspunktmassage (SPM) gibt es 25 umschriebene Areale, die an jedem Pferd vorhanden sind, aber nicht immer aktiv sind. Sie liegen in klar definierten Muskeln, können wie kleine Knoten, ein verhärteter Strang oder ähnliches sein. Stresspunkte sind Bereiche mit erhöhter Spannung und gesteigertem Energiebedarf, also Punkte mit gedrosselter Blutzufuhr und dadurch gestörtem Abtransport von Stoffwechselendprodukten.
Ursachen können sein | |||||||||||||
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Die SPM beschränkt sich rein auf die aktiven Stresspunkte, wobei punktuell sehr viel Druck angewandt wird, um die vorhandenen Verspannungen zu lösen.
Manuelle Lymphdrainage
Die manuelle Lymphdrainage ist eine Therapieform der physikalischen Anwendungen, ihre Wirkungsweise ist breit gefächert. So dient sie unter anderem als Ödem- und Entstauungstherapie geschwollener Körperregionen, wie Körperstamm und Extremitäten.
Durch kreisförmige Verschiebetechniken, welche mit leichtem Druck angewandt werden, wird die Flüssigkeit aus dem Gewebe in das Lymphgefäßsystem verschoben. Die manuelle Lymphdrainage wirkt sich überwiegend auf den Haut- und Unterhautbereich aus und soll keine Mehrdurchblutung, wie in der klassischen Massage, bewirken. Weitere Indikationen sind sämtliche orthopädische und traumatologische Erkrankungen, die mit einer Schwellung einher gehen (Verrenkungen, Zerrungen, Verstauchungen, Muskelfaserriss etc.).
Auch in der Schmerzbekämpfung, wie auch vor und nach Operationen tut sie gute Dienste, das geschwollene, mit Zellflüssigkeit überladene Gewebe zu entstauen. Der Patient spürt eine deutliche Erleichterung, Schmerzmittelgaben können verringert werden, der Heilungsprozess verläuft schneller. Kontraindikationen (Gegenanzeigen) sind hierbei genau zu beachten wie z.B. eine dekompensierte Herzinsuffizienz, akute, fieberhafte, bakteriell Entzündungen oder ein kardiales Ödem.
Bewegungstherapie
Aktive Bewegungsübungen
Dazu zählen alle Bewegungen / Übungen, die das Tier selbständig, d.h. unter Zuhilfenahme seiner Muskulatur, bewältigt. |
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Möglichkeiten (Beispiele) | ||||||||||
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Passive Bewegungsübungen
Beim passiven Durchbewegen werden Muskeln, Sehnen und Bänder gedehnt und gelockert. Durch eine gleichzeitige Elastizitätssteigerung werden Bewegungsradius und Raumgriff der Gliedmaßen vergrößert. Darüber hinaus wird die Durchblutung im entsprechenden Behandlungsgebiet gesteigert, so daß eine bessere Nährstoffversorgung stattfindet. Die Muskulatur wird widerstandsfähiger und ist weniger anfällig für Zerrungen und andere Verletzungen.
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Dient als Behandlung: |
• | der Schmerzlinderung |
• | dem Erhalt und Wiedererlangung der Gelenkbeweglichkeit |
• | der Dehnung der Gelenkkapsel |
• | der Anregung der Synoviaproduktion (Gelenkschmiere) |
• | der Dehnung der gelenknahen Muskulatur |
• | einem verlangsamten Muskelabbau, z.B. bei Lähmungen |
Dehnungen
Sinnvoll bei eingeschränkter Beweglichkeit durch Verletzungen, lange Ruhigstellung o.ä. und vor/nach Trainingseinheiten, um das Verletzungsrisiko des Muskels zu minimieren. Eine Dehnung wird immer entgegen der Funktionsrichtung des Muskels ausgeführt, d.h. ein Muskel, der eine Beugung im Gelenk bewirkt, wird in die Streckung gedehnt. Dabei sollte der Druck langsam gesteigert werden und dann gehalten werden; nie sollte der Druck ruckartig oder federnd sein.
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Elektrotherapie
TENS
Die transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS) ist eine Behandlungsmethode aus der Naturheilkunde. Mit Hilfe eines Gerätes werden elektrische Impulse erzeugt und durch die Haut auf das Nervensystem übertragen.

Die Elektroimpulse regen die körpereigenen, Schmerz hemmenden Systeme an und das überreizte Nervensystem kann sich harmonisieren. So verringern sich die Schmerzen und damit auch die benötigten Medikamente. Unerwünschte Nebenwirkungen reduzieren sich.
Einsetzbar bei: |
• | Verspannungen |
• | Schmerzen bei Erkrankungen des Bewegungsapparates, hierzu gehören zum Beispiel alle rheumatischen Erkrankungen und alle Schmerzarten die durch Abnutzung, Überlastung, Reizung, Entzündung oder angeborene Fehlbildungen der Knochen, Muskeln und Gelenke entstehen |
• | Schmerzen nach Unfällen oder Operationen |
EMS

Elektrische Muskelstimulation - EMS - wird schon über viele Jahre hinweg in der medizinischen Rehabilitation als Therapie eingesetzt. Sie wird unter anderem zur Vermeidung von Muskelschwund (=Muskelatrophie) oder Wiederherstellung von Muskelatrophien durch Inaktivität von Gelenken, durch Brüche, Gelenkerkrankungen und Gelenkverletzungen eingesetzt. Man verbessert die Koordination und Ansteuerung, und durch EMS kann die Muskulatur aufgebaut werden.
Einsetzbar bei: |
• | Nachbehandlung von Operationen |
• | Genereller Muskelaufbau |
• | bei Lähmungserscheinungen |
• | etc. |
Magnetfeldtherapie
Die Magnetfeldtherapie ist eine alternativmedizinische Behandlungsmethode, bei der die Tiere einem pulsierenden Magnetfeld ausgesetzt werden.
Thermotherapie
Wärmeanwendungen
Zu den Wärmeanwendungen gehören z.B.: |
• | Rotlicht |
• | Körnerkissen |
• | Wärmflasche |
• | Heiße Rolle |
• | etc. |
Sie werden angewendet: |
• | bei Verspannungen der Muskulatur |
• | zum Aufwärmen der Muskulatur vor anderen Therapien |
• | bei Erkrankungen der inneren Organe, z.B. Magen-Darm-Beschwerden, Blasenentzündung etc. |
Im Gegensatz zu den Kälteanwendungen sind Wärmeanwendungen länger andauernd (ca. 20 Minuten), je nachdem, wie das Tier diese toleriert. Sie sollen die Durchblutung anregen, Muskulatur entspannen und dadurch Schmerzen lindern.
Kälteanwendungen
Zu den Kälteanwendungen gehören z.B.: |
• | Coolpack |
• | zum Aufwärmen der Muskulatur vor anderen Therapien |
• | Quarkpackungen |
Sie werden eingesetzt z.B.: |
• | zur Nachbehandlung nach OPs |
• | bei Entzündungen |
• | nach Prellung, Stauchung, Quetschung etc. |
• | zur Schmerzlinderung |
Kälteanwendungen sind immer kurz (max. 10 Minuten), um Erfrierungen vorzubeugen. Dazu eignen sich am besten Eislollys, die ständig bewegt werden oder Quarkpackungen, da diese keine Erfrierungen hervorrufen können.
Akupunktur
Die Akupunktur (Acus = Nadel, punctura = Einstich) ist eine von zahlreichen Methoden, die zur Behandlung Ihres Tieres eingesetzt werden kann. Sie basiert darauf, dass spezifische Körperpunkte stimuliert werden. Durch die Stimulation verändern sich verschiedene biochemische und physiologische Zustände, das Gleichgewicht im Körper wird wieder hergestellt und die Ursache von Störungen behoben.
Die Akupunktur ist eine Methode, die die Selbstheilungskräfte des Körpers aktiviert. Sie wird seit fast 4000 Jahren erfolgreich bei Tieren und Menschen angewandt. Auch heute noch ist sie bei vielen gesundheitlichen Problemen die Behandlung der Wahl für ein Viertel der Weltbevölkerung. Mittlerweile wird sie von einer zunehmenden Zahl von Therapeuten für verschiedene Störungen eingesetzt. Sie ist kein Allheilmittel, dennoch kann sie, wenn sie sinnvoll eingesetzt wird, gute Behandlungserfolge erzielen.
Bei welchen Erkrankungen kann Akupunktur eingesetzt werden?
Die Akupunktur schließt eine Lücke zwischen der medikamentösen und der chirurgischen Behandlung. Im Westen wird sie vorwiegend angewandt, wenn Medikamente nicht wirken oder zu starke Nebenwirkungen haben und wenn eine Operation für das Tier nicht infrage kommt.
In China wird sie häufig als primäre Behandlungsform noch vor der konventionellen und chirurgischen Therapie eingesetzt.
Bei Tieren wird Akupunktur vor allem angewandt bei:
• | Störungen des Bewegungsapparates, z.B. Hüftgelenksdysplasie, Arthritis, Bandscheibenprobleme, Verletzungsfolgen |
• | Störungen des Nervensystems, z.B. Nervenverletzungen, bestimmte Arten von Lähmungen |
• | Atemwegserkrankungen, z.B. Asthma |
• | Funktionelle und vegetative Störungen wie Stoffwechselstörungen, Scheinträchtigkeit, Deckunlust, Gastritis, Appetitlosigkeit etc. |
• | Auch viele andere Erkrankungen reagieren gut auf Akupunktur. |
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Blutegeltherapie
Die Blutegeltherapie gehört zu den sogenannten ausleitenden Heilverfahren. Hierbei steht die Beseitigung von lokalen Fülle-, Stauungs- und Schmerzzuständen aufgrund eines Blut - und Lymphödems im Vordergrund. Dies wird mit Hilfe von an der Hautoberfläche angesetzten Blutegeln (Hirudo medicinalis officinalis) erreicht. Zusätzlich werden durch die Injektion von Blutegelwirkstoffen über deren Speichel auch spezielle antiphlogistische (entzündungshemmende) und analgetische (schmerzlindernde) Effekte erzielt.
Einsetzbar bei: |
• | Schmerzhafte Gelenksarthrosen (z.B. Sprunggelenk) |
• | Rheumatische Erkrankungen |
• | Prellungen |
• | Verstauchungen |
• | etc. |
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